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Wo ist Raum für Sonnenenergie?

Nachhaltigkeit

Im Headquarter in Norderstedt geht das Photovoltaik-Projekt in die nächste Phase. Ein Blick hinter die Kulissen - und aufs Dach.

Wo Licht ist, ist auch Schatten. Wenn man im Norden Deutschlands die Kraft der Sonne zur Energiegewinnung nutzen möchte, kann das schon eine gewisse Herausforderung bedeuten. Die Region Hamburg zählt mit durchschnittlich 2.252 Sonnenstunden pro Jahr bekanntlich auch nicht zu den sonnigen Hotspots in Deutschland. Damit sie nicht vom Winde verweht werden, müssen sich die 700 Photovoltaik-Module auf dem Dach des tesa Campus in Norderstedt in 32 Metern luftiger Höhe gewissermaßen querstellen. Vom Sommer 2023 an leisten sie hier ihren Beitrag zur Stromversorgung. 

Der Spatz in der Hand ist bekanntlich besser als die Taube auf dem Dach. Das gilt auch für den Ertrag, den die neue Anlage generieren kann. Lediglich 1400 m² Fläche der Campus-Dächer lassen sich zur Installation von Solarpanels nutzen. Natürlich hat das gesamte tesa Areal eigentlich ein viel größeres Oberstübchen, allerdings sind den Gebäuden bereits etliche andere Aufbauten aufs Dach gestiegen. Lüftungsanlagen und Co. machen es schwer, mehr Solarpanele zu installieren. Die Verschattung wäre hier einfach zu groß. Aber über dem tesa Forschungs- und Technologiezentrum fand sich ein Platz an der Sonne.

Für tesa zählt jede Kilowattstunde Strom, die man hier selbst erzeugen kann. An allen Werken weltweit sind Photovoltaikanlagen entweder schon aktiv (wie im chinesischen Suzhou), befinden sich in der Realisierung oder in der Projektphase – ob in Asien, Europa oder Nordamerika. Für das tesa Headquarter vor den Toren Hamburgs begannen die Planungen im Jahr 2021. Damit die umweltfreundliche Technologie über den Dächern von Norderstedt nicht beim nächsten Sturm vom Winde verweht, ist den Experten einiges an Fingerspitzengefühl abverlangt worden: „Die Sogkräfte an den Rändern sind so hoch, dass die Module zusätzlich beschwert werden müssen. Dazu kam, dass die Dächer begrünt sind und eine gängige Befestigung nach unten nicht möglich ist. Statiker wurden zu Rate gezogen, am Ende fand sich natürlich eine maßgeschneiderte Lösung“, berichtet Tilo Tonn, Leiter Technisches Gebäudemanagement.

Der Spatz in der Hand… im Sinne der Nachhaltigkeit steht er für jedes Bemühen, Energie zu sparen und den Einsatz fossiler Träger zu vermeiden. Mit dem Einsatz von Photovoltaik (PV) auf dem Head des Headquarters lassen sich lediglich 3 Prozent des aktuellen Energiebedarfs des tesa Campus decken. Dennoch sind die erwarteten 230.000 Kilowattstunden pro Jahr höchst willkommen. Das reicht, um beispielsweise ein Jahr lang eine Lüftungsanlage im Technologiezentrum zu betreiben. Und es ist ja nur ein Element von vielen, um Energie und Kosten zu reduzieren, sagt Energiemanager Thomas Erfurth. PV lasse sich trotz solch vermeintlich niedriger Zahlen wirtschaftlich tatsächlich gut darstellen. Wollte tesa Norderstedt übrigens komplett auf die „Sonnenseite“ wechseln, müssten 50.000m² Solarmodule installiert werden. Das wären sieben Fußballfelder.

Die Umstellung auf saubere Energieträger zählt zu den Zielen der tesa Nachhaltigkeitsstrategie. Da vor allem an den deutschen Standorten viel Dampf und Wärme gebraucht werden, muss man sich hier besonders anstrengen. Wo tesa Strom nicht selbst durch eigene Anlagen gewinnen kann, wird seit Jahren ausschließlich Grünstrom zugekauft. In Teamwork mit den Werksvertretern werden weitere Schritte zur Energiesicherheit gegangen, für eine Energiewende und somit auch, um die Ziele der Nachhaltigkeitsstrategie zu erreichen. Bis 2030 will tesa klimaneutral produzieren. Der Einsatz grüner Energie und eine optimierte Effizienz in der Produktion und allen weiteren Einrichtungen überall, wo tesa stationiert ist, stehen im Fokus. Die Kunst dabei, wie fast überall, liegt im Ausbalancieren der drei wichtigen Parameter Nachhaltigkeit-Verfügbarkeit-Kosten. Unser Ziel bis 2030 ist sehr ambitioniert. „Wir verstehen unter “klimaneutral produzieren” eine echte Reduktion der Emissionen und den Einsatz von vollständig grüner Energie. Nur Emissionen, die sich kurz- bis mittelfristig nicht vermeiden lassen, werden wir entsprechend durch hochwertige Zertifikate kompensieren,“ berichten die tesa Energie-Experten.

Die Taube auf dem Dach… sie ist meist weit weg und nicht so leicht zu kriegen. Wie auch all das, was sie und ihre gefiederten Artgenossen, Blattwerk und Staub so Tag für Tag auf den Solarmodulen dem Himmel so nahe hinterlassen. Einmal im Jahr geht es künftig in Norderstedt aufs Sonnentop von tesa, dann rückt eine Putzkolonne an. Die Platten müssen schließlich recht sauber sein, wenn sie weiter ordentlich Sonne tanken sollen. Was diese „Schattenseite“ der Technik angeht, wäre anstelle der Taube ein kleiner Dreck-Spatz auf dem Dach sicher pflegefreundlicher.

tesa headquarters from above

Rückblickend:

Seit über einem Jahr arbeitet das tesa Werk in Suzhou, China, auf vielen Ebenen daran, seinen ökologischen Fußabdruck entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu verringern. Im Jahr 2021 wurde am Standort eine Photovoltaikanlage installiert. Die 2000 Solarpaneele, auf einer Dachfläche von 7000 Quadratmetern ermöglichen Einsparungen von jährlich rund 610 t CO₂ im Vergleich zur konventionellen Stromerzeugung.

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