Mitarbeiter im tWHH

tesa Werk Hamburg – 50 Jahre Klebebänder für die Welt 

Geschichte

Mit einer breiten Palette hochspezieller Klebebänder, viel Innovationskraft und großem Teamgeist trägt die moderne Produktionsstätte maßgeblich zum Unternehmenserfolg bei. Digitalisierung und Nachhaltigkeit stehen weit oben auf der Agenda.

Seit nunmehr 50 Jahren ist das „Geburtstagskind“ – eines von fünf großen, weltweit verteilten Klebeband-Werken – im Hamburger Süden zu Hause. Wollte man „tragende Rollen“ in der Geschichte des Standorts vergeben, so müssten den Produkten tesafix® 4965 und ACX® 75120 ein Teil der „Bühne“ gehören. Das erste, ein doppelseitiges Klebeband, läuft bereits seit 25 Jahren vom Band; das andere, ein geschäumtes Tape für einen Elektronik-Großkunden, ist als jüngstes Produkt so etwas wie das „Nachwuchstalent“. Auch die Rolle des „Premieren-Stars“, den fast jede und jeder kennt, ist vergeben: der tesafilm®. Dieser seit 85 Jahren existierende Klassiker wird zwar nicht mehr in Hamburg hergestellt, war aber das Produkt, das den Betrieb im ersten Werksabschnitt 1971 ins Laufen brachte. 

20 Produktfamilien, hohe Innovationsrate

Was damals auf 4400 Quadratmetern anfing, umfasst heute – mehrere Bauabschnitte für Produktion und Logistik später – eine Gebäudefläche von 70.000 Quadratmetern. Damit ist der Output über die Jahre beträchtlich gewachsen, allein seit 2017 um ein Drittel. Aktuell gehen 2100 unterschiedliche Produktvarianten, 1600 Zwischenprodukte und 900 verarbeitete Rohstoffe aus dem tesa Werk Hamburg (tWHH) an Kunden in Asien, Europa sowie Nord-, Mittel- und Südamerika. „In Summe sind es 20 vielfältige Produktfamilien, die in Fertigungsprozessen von Automobil-, Elektro-, Papier-, Druck-, Bauzuliefer-, Gesundheits- und Pharmaindustrie zum Einsatz kommen“, erklärt Werksleiter Marco Bornhöft. Mehr noch: tesa kann mit einer enormen Innovationsrate punkten: „Von den im Jahr 2020 insgesamt 514 ausgelieferten Produkten waren 2015 rund 200 noch gar nicht erfunden“, so Bornhöft. 

Marco Bornhöft
„In Summe sind es 20 vielfältige Produktfamilien, die in Fertigungsprozessen von Automobil-, Elektro-, Papier-, Druck-, Bauzuliefer-, Gesundheits- und Pharmaindustrie zum Einsatz kommen.“
Marco Bornhöft

Werksleiter des tesa Werks Hamburg

Fokus Electronics-Markt: komplex und schnell

Aufgrund vieler Klebelösungen für Hightech-Anwendungen trägt das tWHH maßgeblich zum profitablen Konzernwachstum bei. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Electronics-Markt; hier liefert das Werk Spezialklebebänder für namhafte Hersteller von Smartphones, Tablets, Kameras & Co. Produktionsleiter Dr. Kai Filbrandt erklärt: „Die Entwicklung und Herstellung von Klebebändern für diese Branche fordert uns im Alltag mit Abstand am meisten.“ Sein Kollege Jens Sulzbacher, verantwortlich für Sicherheit, Qualität und Materialmanagement, ergänzt: „Das Projektgeschäft wird immer komplexer und durch die kurzen Produktzyklen schnelllebiger. Das erfordert laufend Anpassungen an die Vorgaben und Wünsche der Kunden.“ Klebebänder im Electronics-Segment werden unter anderem für die Montage von Kameralinsen, Touch-Bildschirmen, Akkus, Akustikmembranen und weiteren Bauteilen verwendet. Mit nahezu jedem neuen Gerätemodell ändern sich auch die Anforderungen an die Tapes. 

Diversität und Nachwuchs fördern

Ergo sind Flexibilität, Tempo und Teamwork gefordert. Anders ausgedrückt: Die 50-jährige Erfolgsgeschichte des Werks beruht vor allem auf dem Faktor Mensch. Aktuell gehören 567 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Belegschaft – aufgeteilt auf 316 gewerblich Tätige, 203 Angestellte, 31 Auszubildende und 17 Werksstudierende.

Gute Perspektiven

Das tWHH bildet für folgende Berufe aus: Chemikant/in, Mechatroniker/in, Elektroniker/in für Betriebstechnik, Industriemechaniker/in sowie Maschinen- und Anlagenführer/in.

Heike Maier, Leiterin Finance, IT und technischer Einkauf, weiß, warum das People Management bestens funktioniert: „Wir sind sehr teamorientiert, haben flache Hierarchien, geben Verantwortung ab und beteiligen die Kolleginnen und Kollegen, wo wir nur können.“ Volker Richter, Leiter Human Resources im tWHH, ergänzt: „Diversität ist essenziell, damit wir unsere Innovationskultur weiterentwickeln können.“ In Zeiten von Fachkräftemangel ist zweifelsohne auch das Thema Nachwuchsgewinnung weit oben auf der Agenda: „Durch gute Übernahmequoten bei unseren Auszubildenden in fünf Berufsbildern gestalten wir maßgeblich den Generationswechsel“, betont Richter. Zudem hat das Werk ein eigenes Trainee-Modell für die Bereiche Produktion, Verfahrensentwicklung und Technik gestartet. Mehr Frauen in Führungspositionen zu etablieren, auch das ist für die Zukunft wichtig: „Bei drei Teamleiterinnen neben sechs männlichen Führungskräften in der Produktion haben wir schon eine gute Quote, wollen uns aber noch steigern“, erklärt Richter. Werksleiter Marco Bornhöft geht noch einen Schritt weiter und wirbt: „Wer tesa kennenlernen und verstehen will, ist bei uns genau an der richtigen Adresse. Durch verzahnte Technologien und die Vernetzung mit dem Headquarter haben junge Menschen hier beste Entwicklungsmöglichkeiten. Für viele hat eine Karrierelaufbahn bei tesa im Werk Hamburg begonnen.“

Volker Richter
„Diversität ist essenziell, damit wir unsere Innovationskultur weiterentwickeln können.“ 
Volker Richter

Leiter Human Resources im tWHH

Konstruktive Kultur

Einer, der dies und auch die langjährige Treue vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Standort verkörpert, ist Thomas Wulff. Er hat vor 34 Jahren als Maschinenführer begonnen. Inzwischen ist er Betriebsratsvorsitzender im Werk und weiß: „Als Interessenvertretung pflegen wir hier eine sehr konstruktive Kultur mit ausgeprägter Kompromissbereitschaft und transparenter Kommunikation.“ Trotz mehr Automatisierung und Digitalisierung seien aber keine Arbeitsplätze abgebaut worden, versichert Wulff. „Getrieben durch deutlich gestiegene Auslieferungsmengen ist die Belegschaft seit 2001 sogar um ein Viertel gewachsen.“ Bedürfte es noch eines weiteren Belegs für die gute Zusammenarbeit, Corona würde ihn liefern: Das tWHH hat die Pandemie bislang gut gemeistert und konnte im Spannungsfeld zwischen hohem Auftragsvolumen, Rohstoffengpässen und Gesundheitsmanagement verlässlich „liefern“.   

„Als Interessenvertretung pflegen wir hier eine sehr konstruktive Kultur mit ausgeprägter Kompromissbereitschaft und transparenter Kommunikation.“ 
Thomas Wulff

Betriebsratsvorsitzender im tesa Werk Hamburg

Thomas Wulff

Ziel: lösemittelfreie Produktion

Für die Zukunft planen die Verantwortlichen zum einen, die Digitalisierung noch konsequenter voranzutreiben und verschiedene Projekte in Produktion, Verwaltung und Logistik zu initiieren. „Wir wollen unter den Produktionsstandorten Referenzwerk werden und bekommen viele Impulse aus der Kundenperspektive“, erklärt IT-Leiterin Heike Maier. Zum anderen rückt das Thema Nachhaltigkeit stärker in den Fokus. Hier stehen Optimierungen der technischen Infrastruktur zur Klebmasseherstellung und die lösemittelfreie Produktion im Vordergrund. Durch Kapazitätserweiterungen in den tesa Werken in Suzhou (China) und Vietnam will sich das tWHH Spielraum verschaffen, um seinen Anlagen-Park mit nachhaltigeren Technologien weiterzuentwickeln. „Damit könnte auch eine wichtige Grundlage für die nächsten 50 Jahre geschaffen werden“, prophezeit Marco Bornhöft.

Zahlen & Fakten

Das tesa Werk Hamburg (tWHH) besteht seit 1971 und ist eine von fünf großen Klebeband- Produktionsstätten (neben Offenburg/Deutschland, Concagno/Italien, Sparta/USA und Suzhou/China – aktuell entsteht ein weiteres Werk in Vietnam). Das Grundstücksareal in Hamburg misst 530.000 Quadratmeter, die Gebäudefläche 70.000 Quadratmeter. Im Werk werden überwiegend doppelseitige Klebebänder für verschiedene Branchen wie Electronics, Automotive, Bau sowie Papier- und Druckindustrie hergestellt. Das tWHH verfügt über einen vielfältigen Maschinenpark und zählt heute mit seiner Reinraumanlage und den lösemittelfreien Produktionsstraßen zu den modernsten der Welt. 2015 wurde eine neue Polymerisationsanlage zur Herstellung moderner Klebstoffe in Betrieb genommen. Außerdem wurden eine neue Fertigungshalle und ein neues Gefahrgutlager gebaut, sowie eine moderne KWK-Anlage (Kraft-Wärme-Kopplung), die zusätzlich zu Elektrizität gleichzeitig Wärme erzeugt.

Jetzt aber sollen erstmal die zurückliegenden 50 Jahre gewürdigt werden. Die in diesem Jahr aufgrund von Corona ausgebremste Jubiläumsveranstaltung wird wahrscheinlich 2022 nachgeholt. Dabei ließe sich vielleicht noch eine zweite „runde“ Zahl feiern. Das tWHH ist drauf und dran, auf einen Allzeitrekord zuzusteuern: Bis Ende des Jahres könnten 50 Millionen Quadratmeter Klebebänder das Werk 2021 verlassen haben. 

Erfolgstechnologie ACX

Die Produktion doppelseitiger Klebebänder für alle Industriebereiche auf der ACX-Anlage macht das größte Produktions- und Umsatzvolumen aus. 13,8 Millionen Quadratmeter hergestellte ACX-Klebebänder entsprachen einem Anteil von rund 28 Prozent. 

50 Jahre tesa Werk Hamburg

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