Nachhaltigkeit bleibt unser Antrieb – zukunftsweisend, innovativ und alternativlos
Nachhaltigkeit
Im Gespräch gibt Thomas Schubert, Head of Sustainability bei tesa, Einblicke, wie tesa Nachhaltigkeit als Motor für Innovation und langfristigen Geschäftserfolg versteht.
Welche Herausforderungen und Chancen haben sich für tesa 2025 auf dem Weg hin zu mehr Nachhaltigkeit geboten?
2025 war für uns ein Jahr mit merklichen Veränderungen. Viele Low Hanging Fruits sind geerntet - jetzt geht es vom Sprint in den Marathon. Ein entscheidender Prozess. Unser Wille zu mehr Nachhaltigkeit ist dabei ungebrochen, er bleibt der entscheidende Motor für Innovation und Transformation. In vielen Bereichen haben wir inzwischen auch einen hohen Reifegrad erreicht, zum Beispiel bei der Lieferkettentransparenz oder auch bei der Risikobewertung. Resilienz und Risikomanagement werden immer mehr zu zentralen Elementen der Nachhaltigkeitstransformation. Beispielsweise beschäftigen sich Versicherer intensiv mit Klimarisiken und bewerten viele Bereiche neu – was wirtschaftlich noch tragfähig ist, verändert sich. Man kann sagen: Nachhaltiges Handeln wird zunehmend selbst zur Versicherung.
Gleichzeitig haben wir weiter neue nachhaltigere Produkte auf den Markt gebracht und wachsen mit bereits etablierten nachhaltigeren Produkten. Die Basis, über die wir bereits verfügen, gibt uns Rückenwind, ihr Erfolg ist unsere Bestätigung und unsere Licence to Play.
Nachhaltigkeit ist die Voraussetzung für Zukunftsfähigkeit und damit alternativlos.
Head of Sustainability at tesa
Was waren die wichtigsten Meilensteine des Jahres in Bezug auf tesas Nachhaltigkeitsziele?
Ein zentrales Thema des Jahres 2025 war die Digitalisierung. Wir haben enorme Fortschritte bei Datentransparenz und digitalen Tools für Nachhaltigkeit gemacht. Komplexe Scope-3-Berechnungen, die mit Bilanzierung und händischer Fehlerkorrektur vorher Wochen gedauert haben, sind heute dank unseres GHG Management Dashboards in 20 Minuten abgeschlossen.
tesa geht mit gutem Beispiel voran und erhält 2025 zum dritten Mal die Goldmedaille.
Auch beim Thema nachhaltigere Lieferketten sind wir in großen Schritten vorangekommen: 2025 haben wir unseren Naturkautschuk fast vollständig auf nachhaltige Zertifizierung umgestellt. Bei Papier und Papierprodukten haben wir den Anteil FSC®-zertifizierter Materialien weiter erhöht und die Anzahl unserer nach EcoVadis bewerteten Lieferanten deutlich gesteigert. Auch im Bereich Verpackungen haben sich unsere Anstrengungen gelohnt: Voraussichtlich werden wir deutlich über 50 Prozent Recyclinganteil in unseren Kunststoffverpackungen erreichen.
Die finale Datenauswertung ist noch nicht abgeschlossen, aber mit Blick auf unsere eigenen Emissionen gehen wir davon aus, unsere 2025er Ziele zu erreichen: In Scope 1 & 2 streben wir 50 Prozent Reduktion gegenüber dem Basisjahr 2018 an. Unsere Investitionen in erneuerbare Energien sowie energieeffiziente und lösemittelfreie Produktionstechnologien laufen in allen Werken mit Hochdruck weiter. Zum Beispiel optimiert eine KI-gestützte Energieplattform nun unseren Energieverbrauch und trägt so dazu bei, Emissionen zu reduzieren und unsere Energiekosten zu steuern. Und eine neu installierte Wärmepumpe auf dem Dach des Headquarters wird künftig etwa 1000 Tonnen CO₂ pro Jahr einsparen.
Debonding-on-Demand-Technologien fördern Nachhaltigkeit durch Reparaturfähigkeit, Recycling und flexible Fertigung.
Natürlich haben wir auch weiter an Produkten mit erhöhtem Recycling- oder biobasiertem Materialanteil gearbeitet – mit Fokus auf neuen Produktlösungen, die hohen Kundennutzen bieten. Ein absolut zentrales Thema im vergangenen Jahr war Debonding on Demand - sowohl im Hinblick auf unsere eigenen Ziele im Handlungsfeld Push Circularity als auch für unsere Kunden. Kreislauffähige Systemlösungen sind ein entscheidendes Thema, dem wir mit unserem Debonding-on-Demand-Portfolio erfolgreich in die Karten spielen. Das ist ein zukunftsweisender Bereich, auf den wir auch 2026 einen großen Schwerpunkt legen werden.
Wie steht tesa beim Thema nachhaltige Transformation im externen Vergleich da?
Der Wandel vom Sprint in den Marathon vollzieht sich keineswegs nur bei tesa, sondern im Grunde überall da, wo Nachhaltigkeitsstrategien in den letzten Jahren implementiert wurden. Dabei stehen alle Unternehmen vor ähnlichen Herausforderungen: Rohstoffpreise, Skalierbarkeit, und Wirtschaftlichkeit. Wir müssen unsere Transformation weiter vorantreiben und gleichzeitig in jedem Schritt unsere Wettbewerbsfähigkeit sicherstellen.
Gleichzeitig verliert Nachhaltigkeit nirgends an Relevanz – im Gegenteil. Der Konsens lautet: Anpassung anstatt Rückschritt, Resilienz sichert Zukunft.
Besonders die Digitalisierung und Datentransparenz werden branchenübergreifend als Chance begriffen und massiv vorangetrieben, zunehmend in Kombination mit KI.
Wie haben sich im vergangenen Jahr Kundenanforderungen entwickelt?
Moderne Wärmepumpen werden auf dem HQ-Dach installiert, um CO₂-Emissionen zu reduzieren und Kosten zu senken.
Automatisierung, Effizienz, Kreislauffähigkeit und lösbares Kleben standen 2025 ganz oben auf der Agenda unserer Kunden. Für uns bedeutet das: Wir machen bewährte tesa Lösungen nachhaltiger, stärken Systemlösungen und fördern so Effizienz und Automatisierung. Das eröffnet Chancen, Innovation gemeinsam mit unseren Kunden neu zu denken. Viele ihrer Produkte sollen kreislauffähiger werden – unsere Aufgabe ist es, früh Systemlösungen mit hohem Kundennutzen bereitzustellen. So wird Nachhaltigkeit zur Innovationsquelle – disruptiv im besten Sinne. Wir haben 2025 weiter starke Grundlagen aufgebaut, um Visionen real werden zu lassen und entsprechend bei den Kunden auch abzuliefern.
Worauf liegt das Hauptaugenmerk im kommenden Jahr?
Unsere Nachhaltigkeitsstrategie hat Rahmen und Ziele ambitioniert und richtig gesetzt. Das Hauptaugenmerk 2026 liegt aus meiner Sicht zum einen auf unserem eigenen Commitment – jetzt gilt es, nicht nachzulassen. Die Transformation war und ist und bleibt eine ganzheitliche Organisationsaufgabe. Dafür brauchen wir auch weiterhin den Beitrag von allen.
Zum anderen stehen große Investitionsprojekte für weitere Transformation in den Bereichen Energie und Maschinen an. Unser Fokus bleibt auf den Mehrwert, den wir für unsere Kunden schaffen, gerichtet - durch technologische Entwicklung, Innovationsfokus und im Ergebnis energieeffiziente, lösemittelfreie und CO₂-arme Produktlösungen. Gleichzeitig treiben wir lösbare Klebeverbindungen weiter voran – ein entscheidendes Feld für die Zukunft, in der Zirkularität zur neuen Norm wird.