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Es begann mit tesakrepp® – das tesa Werk Offenburg feiert 60. Geburtstag

Geschichte

Vor genau sechs Jahrzehnten startete das tesa Werk Offenburg (tWO) mit der Produktion eines Klassikers – tesakrepp®. Heute werden in der Ortenau mehr als 2000 verschiedene Lösungen für Endverbraucher, Gewerbe und Industrie hergestellt. Seit vielen Jahren ist das tWO der volumenmäßig größte Standort im internationalen tesa Verbund.

Trotz oder gerade wegen seiner Historie zeichnet sich das Werk mit seinen 430 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch zahlreiche Innovationen auf Produkt- und Verfahrensebene aus – und durch eine ganz besondere Unternehmenskultur. Als Holger Rauth, seit dreieinhalb Jahren Werkleiter im tWO, kurz vor dem Jubiläum des Standortes von einem Journalisten danach gefragt wurde, warum sich jemand bei ihm bewerben sollte, erklärte er: „Zum einen ist die Klebetechnologie enorm faszinierend und viel komplexer, als man dies vermuten würde. Zum anderen ist unsere Unternehmenskultur einzigartig. Jeder hat die Möglichkeit, sich mit seinen Talenten einzubringen und Verantwortung zu übernehmen.“ 

Holger Rauth
"Jeder hat die Möglichkeit, sich mit seinen Talenten einzubringen und Verantwortung zu übernehmen"
Holger Rauth

Werkleiter im tWO

Einige Zahlen und Fakten belegen diesen ausgeprägten „Teamspirit“ eindrucksvoll: Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit beträgt 19 Jahre und der Krankenstand über die vergangenen zehn Jahre nur etwa zwei Prozent. Spitzenwerte innerhalb der Branche! 2012 erhielt das tWO die Auszeichnung „Great Place to Work“ und zählte damit zu den 100 besten Arbeitgebern in Deutschland. Darüber hinaus setzt das tWO auf den Nachwuchs: Zwei Azubis wurden jüngst in ihrem Ausbildungsberuf deutsche Meister und nahmen sogar an der WM in Abu Dhabi teil.

Ein Werk im Herzen Europas

Vor mehr als 60 Jahren hat alles angefangen: Die Weichen für die Errichtung des tesa Werkes fernab der norddeutschen Zentrale wurden bereits 1958 gestellt. In jenem Jahr reiste die Geschäftsleitung der Beiersdorf AG aus Hamburg erstmals nach Offenburg. Nicht im hohen Norden, sondern zentral im Herzen Europas suchten die Hanseaten ein Grundstück für den Bau einer auf technische Klebebänder spezialisierten Fabrik. 1959 kam es zum Vertragsabschluss über den Kauf eines 151.000 Quadratmeter großen Grundstücks in Offenburg. 

250 Millionen

Quadratmeter an unterschiedlichen Klebebändern produziert das tWO pro Jahr. Allein mit unserem Klassiker tesafilm® ließen sich jährlich 2800 EM-taugliche Fußballfelder komplett abdecken.

tesa Werk Offenburg
So sieht heute das Werk im Herzen von Europa aus, das gleichzeitig der volumenmäßig größte Standort im tesa Konzern ist.

Bereits ein Jahr später begann der erste Bauabschnitt. Im März 1961 wurde die Chemische Werke Offenburg GmbH (CWO) gegründet. Zum 1. Juli nahm die Gesellschaft dann offiziell ihren Betrieb auf und im Dezember gab es die Eröffnungsfeier mit dem Produktionsbeginn von tesakrepp®. Zu dieser Zeit standen 57 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Maschinen und produzierten im ersten Monat bereits 17.600 Quadratmeter tesakrepp®. Kurz darauf wurde eine zweite Beschichtungsanlage für Folien in Betrieb genommen, diese markierte den Einstieg in die tesafilm® Herstellung.

Einfälle statt Abfälle

Doch auch mit 60 Jahren „auf dem Buckel“ ist das tWO jung geblieben und wird nicht nur in Baden-Württemberg als vorbildliches Unternehmen geschätzt. Ein Beispiel für das hohe Engagement der Mitarbeitenden ist, dass allein im vergangenen Jahr 32 Ideen, die nachhaltigeres Wirtschaften in unterschiedlichen Facetten zum Ziel hatten, in konkrete Projekte umgesetzt wurden. Davon betrafen 23 Aktivitäten den Abfall- und neun den Energiebereich. Dies lohnt sich übrigens nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch: Die jährlichen Einsparungen belaufen sich auf knapp 300.000 Euro. „Nachhaltigkeit, Kundenorientierung, Wirtschaftlichkeit – und in der Mitte die Mitarbeitenden“, beschreibt Holger Rauth die Leitlinie des tWO. „Gruppenarbeit und Vertrauensarbeitszeit ohne Stempeluhr werden täglich gelebt. Statt Schichtleitern, Vorarbeitern etc. setzen wir auf flache Hierarchien.“ Und genau das motiviert auch, innovativ zu sein. Nicht nur auf dem Feld der Nachhaltigkeit, wo das Werk schon lange eine Vorreiterrolle einnimmt, sondern auch in der Optimierung von Produktionsprozessen. Erst kürzlich gewann beispielsweise ein Team aus dem tWO gemeinsam mit Kollegen aus dem Headquarter in Norderstedt bei Hamburg den internen, international ausgelobten und viel beachteten Innovationspreis „HUGO“. 

Für eine nachhaltig erfolgreiche Zukunft

Investitionen in zukunftsweisende Technologien und in das Thema „Nachhaltigkeit“ haben im tWO eine lange Tradition. So „schenkte“ sich beispielsweise das Unternehmen anlässlich des 25. Geburtstages im Jahr 1986 die Beschichtungsanlage „Hänge 12“ – mit umgerechnet rund 15 Millionen Euro das bis zu diesem Zeitpunkt größte Maschinen-Einzelprojekt in der Beiersdorf-Historie. Seit 1991 kommt außerdem aus Offenburg eine neue Generation des tesafilm® aus umweltfreundlicher Polypropylenfolie und wasserbasierter Acrylat-Klebmasse. Mit diesem technologischen Durchbruch setzte das tWO schon früh auf Nachhaltigkeit. Vor knapp 20 Jahren wurde in Offenburg eine weitere Anlage in Betrieb genommen, auf der zunächst alle Kreppbänder, nachfolgend aber auch weitere Produkte lösemittelfrei hergestellt werden konnten.

Mit tesa sicher durch die Pandemie

Nicht zuletzt aufgrund des guten Arbeitsklimas hat das tWO die Corona-Pandemie bislang bestens überstanden. Zum einen, weil die Kolleginnen und Kollegen die strengen Hygiene-Schutzmaßnahmen diszipliniert beherzigen. Zum anderen, da durch regelmäßige Weiterqualifizierung und Jobrotation die Teams in der Lage sind, unterschiedliche Produktionsanlagen hervorragend zu beherrschen. Auf diese Weise ist es möglich, Schichtsysteme flexibel zu ändern und auf schwankende Auftragslagen rasch zu reagieren. 

Social Distancing Tapes
Die Produktion für die Social Distancing Tapes wurde während der Pandemie nach oben gefahren.

Als im vergangenen Jahr viele Menschen die Zeit zu Hause für Renovierungen und Reparaturen nutzten, war es für das tWO ein Leichtes, die Produktionskapazitäten anzupassen. Hinzu kam, dass auch reichlich Bedarf an sogenannten Social Distancing Tapes bestand. Im tWO, das die Markierungs-Klebebänder unter anderem in Schwarz-Gelb und Weiß-Rot herstellt, mussten sogar Sonderschichten gefahren werden, um die große Nachfrage zu bedienen. 

Und wie geht es weiter?

Auf die Frage „Wo sehen Sie das tWO in zehn Jahren?“ hat Werkleiter Holger Rauth eine klare Vision: „Wir beobachten dieselben Trends wie andere Unternehmen: Das Thema Nachhaltigkeit wird zunehmend wichtiger. Wir wollen als wirtschaftlich erfolgreiches Unternehmen unseren Beitrag dazu zu leisten, mit Ressourcen schonend umzugehen und die Umwelt – Stichwort: CO2-Fußabdruck – wenig zu belasten. Hier sind wir heute schon gut aufgestellt, da das tWO seit vielen Jahren großen Wert auf lösemittelfreie Produkte legt.“ So freut man sich im tWO, ab August 2021 zwei neue Verpackungsklebebänder auf den Markt bringen zu können, bei denen biobasierte Materialien und Recycling-Fähigkeit eine entscheidende Rolle spielen. 

Darüber hinaus ist auch der demographische Wandel ein wichtiges Thema in der Region um Offenburg. Deshalb legt das tWO ein klares Bekenntnis zur intensiven Förderung von jungen Menschen ab. Neben der Suche nach qualifizierten Arbeitskräften wirkt sich auch die zunehmende Digitalisierung auf den Arbeitsalltag aus, indem neue Anforderungen an alle gestellt werden. „Insbesondere das enorme Potenzial der Künstlichen Intelligenz, beispielsweise zur vorbeugenden Instandhaltung von Produktionsanlagen, können wir uns heute noch gar nicht vorstellen. Da wird sich bis zum Jahr 2031 gewiss eine Menge verändern“, prophezeit Holger Rauth. 

Ausbildung im tWO

Zurzeit bietet das tWO zehn Ausbildungsberufe an, darunter fünf duale Studiengänge. Ausbildungsberufe: Elektroniker für Betriebstechnik, Mechatroniker, Industriemechaniker, Chemikant, Maschinen- und Anlagenführer, Duales Studium: Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen, Mechatronik, Sicherheitsingenieurwesen, Kunststoff- und Elastomertechnik. Es gibt zwischen 28 und 40 Auszubildende und 6 bis 10 Teilnehmer eines dualen Studiums. So werden im Werk die Weichen für die Zukunft gelegt, denn der größte Teil der Auszubildenden und Studierenden wird übernommen. 

Hier erfahren Sie mehr über das tesa Werk Offenburg als Arbeitsgeber:

3D-Brille im Werk Offenburg