Made in Germany
Wie werden deutsche und internationale Produkte weltweit von den Verbrauchern wahrgenommen? Das YouGov-Cambridge Globalism Project stellt in seiner Studie ein klares Ranking dazu auf.
Wie werden deutsche und internationale Produkte weltweit von den Verbrauchern wahrgenommen? Das YouGov-Cambridge Globalism Project stellt in seiner Studie ein klares Ranking dazu auf.
Spätestens seit dem Wirtschaftswunder gilt „Made in Germany“ als inoffizielles Gütesiegel und Synonym für Qualitätsarbeit. Doch wie ist es heute um das Image der in Deutschland hergestellten Produkte bestellt?
Im Rahmen des internationalen YouGov-Cambridge Globalism Projects wurden Menschen aus 23 Ländern befragt, wie sie Produkte aus 12 ausgesuchten Nationen wahrnehmen.
Die Auswertung ergab, dass deutsche Produkte global den 1. Platz in der Gunst der Konsumenten behaupten. Knapp 50% der internationalen Teilnehmer stehen ihnen positiv gegenüber. Nur 6% haben sie negativ bewertet. Wiegt man beides gegeneinander auf, lautet das Ergebnis „Germany: +45 Points“. Ein schöner Ausgleich zum Vorletzten Platz bei dem diesjährigen Eurovision Song Contest. Spielen Sie die „Made in Germany“ Karte also ruhig aus, wenn Sie darauf angesprochen werden.
Platz 2 geht an die Waren aus Italien mit einem Nettowert von +38 Punkten. Den dritten Platz teilen sich Großbritannien und Frankreich mit jeweils +34 Punkten. Chinesische Produkte belegten in diesem Ranking den 12. und letzten Platz. Betrachtet man die wirtschaftliche Entwicklung und Innovationsimpulse aus dem Reich der Mitte, wird es wahrscheinlich nicht lange so bleiben.
Ein kleiner Exkurs in die Entstehungsgeschichte des „Made in Germany“ Siegels zeigt spannende Parallelen auf. Zu Beginn der Industrialisierung galten die Produkte aus Deutschland als billig und schlecht verarbeitet. Schmiedebetriebe aus Solingen(!) gingen damals gar soweit, dass sie auf Ihre Messer, Sägen und Scheren den Schriftzug „Sheffield made“ prägten. Denn die Stahlwaren aus Sheffield galten zu dieser Zeit als das Maß aller Dinge. Um den Plagiaten aus Deutschland Einhalt zu gebieten, schaltete sich die Regierung in London ein.
Am 23. August 1887 erließ sie den "Merchandise Marks Act" der festlegte, dass Produkte aus Deutschland den Schriftzug "Made in Germany" tragen mussten. Doch im Laufe der nächsten Jahre verbesserte sich die Qualität der deutschen Waren. Die Klingen aus Solingen zählen seit fast 100 Jahren zu den besten der Welt. Und so wurde der ursprüngliche Warnhinweis zu einem verkaufsstarken Qualitätsargument.
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